So kannst du LGBTIAQ* – Personen unterstützen:
1. Bildung und Selbstreflexion
- Informiere dich selbst: Lies Bücher, höre Podcasts, lies queere Literatur und schau queere Filme. Bildung ist einer der wichtigsten Schritte, um die queere Community zu unterstützen. Du findest zum Beispiel bei du-bist-du unter Lexikon, die Erklärung vieler Begriffe aus der queeren Community.
- Setze dich mit gendersensibler Sprache auseinander und nutze sie auch – es ist einfacher, als du denkst. Übung macht den*die Meister*in!
- Übe die richtige Verwendung von (keinen) Pronomen und Neopronomen (bspw. Xier, dey etc.).
- Lass dich von Unsicherheiten nicht zurückhalten: Stelle Fragen, wenn nötig – aber informiere dich auch selbstständig (z. B. googeln, recherchieren), anstatt alles queeren Menschen zu überlassen.
- Reflektiere dich selbst, um eigene Vorurteile zu erkennen. Das Erkennen ist der erste Schritt, das Loslassen der zweite.
2. Aktiv werden und Haltung zeigen
- Beziehe klar Stellung, wenn über queere Rechte diskutiert wird. Überlass die Verteidigung nicht nur queeren Menschen.
- Werde aktiv, wenn queere Rechte in Gefahr sind – warte nicht darauf, dass nur die Community kämpft.
- Kommentiere und widersprich queerfeindliche Aussagen – online wie offline.
- Teile relevante Posts auf Social Media, um Sichtbarkeit zu schaffen.
- Mache Werbung für queere/aktivistische Events und unterstütze deren Reichweite.
- Trage Regenbogenpins, hänge eine Regenbogenfahne auf, hab einen Regenbogenschlüsselanhänger etc.
3. Solidarisch in Gemeinschaft und Öffentlichkeit
- Besuche queere Events (z. B. Pride, CSD, queere Spaces) – aber respektiere, dass dies in erster Linie safer spaces (1) für queere Menschen sind. Nimm den Raum nicht für dich ein.
- Sprich LGBTIQ*-Themen in Familie, Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder im Verein aktiv und positiv an.
- Sei präsent: Zeige durch kontinuierliche Unterstützung, dass du langfristig ein Ally bist – nicht nur zu „besonderen Anlässen“.
4. Unterstützung im Alltag und im Privaten
- Mach Check-ins bei queeren Freund:innen – besonders in Zeiten, in denen politisch oder gesellschaftlich ein Backlash spürbar ist. Frage: Was macht dir Angst? Was gibt dir Hoffnung? Wie kann ich dich unterstützen?
- Höre zu – aber erwarte nicht, dass queere Menschen unbezahlte Aufklärungsarbeit für dich leisten.
- Nenne in Vorstellungsrunden deine Pronomen, um Normalität zu schaffen. So überlässt du auch anderen die Entscheidung, ob sie ihre Pronomen teilen möchten.
- Achte darauf, ob jemand bereits geoutet ist, bevor du Informationen weitergibst – verhindere so ungewolltes Outing.
5. Eltern und Familien
- Nimm Kinder in deinem Umfeld mit an Pride-Veranstaltungen.
- Setze als Elternteil klare Grenzen gegenüber diskriminierenden Familienmitgliedern oder Freund:innen.
- Rede mit Kindern in deinem Umfeld über queere Themen.
(1) Als safer spaces werden Räume bezeichnet, die sicherer sind als die Alltagswelt und wo Bemühungen stattfinden, Diskriminierung und Gewalt vorzubeugen sowie angemessen auf solche Geschehnisse zu reagieren.
Erklärung angelehnt an https://guide.kunstmuseumbern.ch/de/node/738 und https://queer-lexikon.net/2022/12/08/kummerkastenantwort-3-115-was-ist-der-unterschied-zwischen-safe-spaces-und-safer-spaces/