Celine

Ich bin Celine, bin 22 Jahre alt und ich bin eine schwarze lesbische Frau.

In meiner Kindheit/Jugend war mir bewusst, dass ich viel für Frauen* fühle, dachte aber immer das diese noch intensiveren Gefühle für Männer* mit der Zeit noch kommen würden. Heute weiss ich, dass ich damals definitiv in die eine oder andere meiner besten Freund*innen verliebt war und dass diese Gefühle mehr als nur genug gewesen sind. Was in meinen jugendlichen Jahren gefehlt hat, um dies bereits damals zu realisieren, waren queere Menschen um mich herum und die Möglichkeit mit jemandem zu reden, der meine Gefühle verstehen konnte.

2020 mit 17 Jahren habe ich eine Person kennengelernt, die sehr offen lesbisch ist. Sie war Tanzlehrerin an meiner Tanzschule und durch ihre Präsenz habe ich meine Sexualität das erste Mal wirklich reflektiert. Ich habe schnell bemerkt, dass ich definitiv auf Frauen stehe. Danach habe ich mich einige Monate lang als bisexuell gelabelt, jedoch schnell gemerkt, dass dies für mich persönlich gar nicht stimmt. Der langjährige Glaube, dass ich auf Männer stehe, loszulassen war extrem schwer für mich. Auch hatte ich grosse Schwierigkeiten damit, zu spüren, wie stark ich zulassen wollte, dass Menschen «merken/sehen», dass ich lesbisch bin. Meine Hautfarbe konnte ich natürlich nie verstecken, aber ich stand plötzlich vor der Entscheidung einen Teil von mir zu verdrängen, um nicht noch mehr Diskriminierung zu erfahren. Der Prozess war sehr einsam, weil ich mit niemandem wirklich darüber reden konnte. Obwohl wir uns zu dem Zeitpunkt nicht gut kannten, habe ich mich getraut meine Tanzlehrerin zu fragen, ob sie bereit wäre mit mir über das Thema zu sprechen. Ich bin so unglaublich froh, dass ich den Mut gehabt habe dies zu machen. Denn es ist eine unglaublich schöne queere Freundschaft daraus entstanden und ich habe mich genug gesehen und gehört gefühlt, um zu realisieren, dass ich lesbisch bin.

Jetzt 5 Jahre später, identifiziere ich mich stark damit, dass ich eine Lesbe bin und ich bin in meinem Umfeld und auch in der Öffentlichkeit geoutet. Ich bin fester Bestandteil der LGBTQIA+-Community und versuche meinen Teil beizusteuern als Gründerin von «the lavender space», ein Safespace für queere Flinta* of the global majority. Als schwarze Lesbe ist es mir wichtig mit meiner Präsenz Repräsentation zu generieren um anderen queeren Menschen, vor allem Jugendlichen zu zeigen, dass wir existieren und wie toll es sein kann, Teil von der Community zu sein. Während meiner Coming-Outs war ich auf jemanden angewiesen, der mir ein offenes Ohr schenkt und mich auf meinem Weg begleitet. Daher würde ich mich unglaublich freuen, wenn ich dich auf deinem Weg begleiten dürfte!

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