Joël

Hoi, mein Name ist Joël, bin 2002 in Bern geboren und schwul. Ich beginne im Herbst 2022 ein Studium an der Universität Bern.

Meine Coming-out-Geschichte ist geprägt von viel Unsicherheit und dem Gefühl, nirgends dazu zugehören. In der Mittelstufe wurde ich von den Jungs aus meiner Klasse ausgeschlossen, da ich andere Interessen hatte – Literatur anstelle von Autos und Volleyball anstelle von Fussball. Die Mädchen meiner Klasse haben mich ebenfalls nicht akzeptieren können, da ich ein Junge bin. Ich wusste nie, was mit mir los war. Das Einzige, was ich wusste: Ich bin ich. Andere haben mir immer dieses Gefühl gegeben, anders zu sein, und ich fing an, es zu glauben.
In der Oberstufe ging es genau gleich weiter. Dazu kamen Beleidigungen, die ich mir tagein, tagaus anhören musste. Langsam hatte ich mir zwar eingestanden, dass ich schwul bin, konnte mich dennoch niemandem anvertrauen. Freund_innen hatte ich kaum. Der Wechsel aufs Gymnasium hat viel in mir bewirkt: Ich wurde nicht mehr ausgeschlossen, hatte Menschen in meinem Umfeld, die mich verstehen und ich habe gelernt, ich selbst sein zu können.

Ich konnte mich nie mit den Geschlechterrollen und Stereotypen, die mir aufgezwungen wurden, identifizieren. Für viele Queers bin ich nicht schwul genug, für viele Heterosexuelle bin ich zu schwul. Mich dazugehörig zu fühlen fiel mir demnach schwer. Die klischeehafte Rolle wollte ich nie übernehmen. Heute weiss ich, dass ich das nicht muss und ich habe gelernt, dass Schwul-Sein kein richtig und kein falsch kennt.

Ich weiss also, wie es ist, mit diesen negativen Gefühlen alleine zu sein und möchte dich auf diesem Weg begleiten, damit du nicht dasselbe durchmachen musst. Deshalb bin ich Berater bei du-bist-du. Schreibe mir doch, wenn du Fragen hast oder ich dich unterstützen kann!

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