Coming-out im Militär

In der Schweizer Armee wird Vielfalt begrüsst. Seit 2009 besteht ein verbindliches Dokument vom obersten Chef der Armee. In diesem wird festgehalten, dass die Armee gegen jede Diskriminierung ist und sie die Vielfalt, also auch LGBT+ Soldat*innen, sogar begrüsst. Jede*r Angehörige der Armee hat das Recht auf Schutz vor Diskriminierung.

Die Einstellungen der Menschen, die sich in der Armee befinden, sind nicht anders als bei den Menschen, denen du in deinem Leben sonst begegnest. Es wird solche haben, die offen gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sind und leider auch andere.

Coming-out im Militär

Wie in anderen Lebensbereichen gibt es leider auch hier kein Standardrezept. Viele Faktoren können einen Einfluss haben. Grundsätzlich können wir dir aber raten, dass du vor dem Outing zuerst einmal dein Umfeld abcheckst und versuchst herauszufinden, wie die Einstellung deiner Kamerad*innen ist. Wenn du aber bei niemandem ein gutes Gefühl hast, dann ist es auch voll okay mit einem Coming-out zu warten. Du bist nicht verpflichtet über deine sexuelle und romantische Orientierung und/oder deine Geschlechtsidentität zu informieren, egal ob im Militär oder im zivilen Leben.

Diskriminierung im Militär

Wenn du bereits in der Rekrutenschule bist und du von deinen Kamerad*innen oder dem Kader aufgrund deiner sexuellen und romantischen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität (oder auch anderem) diskriminiert wirst, dann meldest du dich am besten beim*bei der Kompanie Kommandant*in. Er*sie ist verpflichtet, dich zu unterstützen. Ein anderer Weg ist ein Gespräch mit dem*der Armeeseelsorger*in oder dem PPD (psychologisch pädagogischer Dienst). Du hast jederzeit ohne Begründung das Recht, mit einer Fachperson vom PPD zu sprechen. Falls es aber ein Notfall ist oder du dich nicht traust, dich an deine Vorgesetzten zu wenden, kannst du mit den QueerOfficers Kontakt aufnehmen.

Seit Januar 2022 gibt es zusätzlich zwei neue Dienste:

Vor der Rekrutenschule

QueerOfficers sind für dich auch da, wenn du noch nicht im Militärdienst bist. Egal ob Ängste oder andere Fragen zu Themen der sexuellen und Geschlechtlichen Vielfalt und Militär, du darfst jederzeit mit ihnen Kontakt aufnehmen.

Kannst du dir gar nicht vorstellen ins Militär zu gehen, dann hast du auch die Möglichkeit Zivildienst zu leisten.