Lexikon
Hier findest du unterschiedliche Begriffe zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Falls ein Begriff fehlt und du findest, dass er auch in das Lexikon gehört, melde dich bei uns!
Abroromantik ist eine romantische Orientierung. Als abroromantisch können sich Personen bezeichnen, deren romantische Orientierung sich häufig und grundlegend ändert und entsprechend fließend bzw. fluid ist. Diese Veränderungen können häufig oder auch sehr unregelmäßig stattfinden.
Abrosexualität ist eine sexuelle Orientierung. Als abrosexuell können sich Personen bezeichnen, deren Sexualität sich häufig und grundlegend ändert und entsprechend fließend bzw. fluid ist. Diese Veränderungen können häufig oder auch sehr unregelmäßig stattfinden. Eine abrosexuelle Person könnte z.B. an einem Tag schwul, am nächsten Tag demisexuell und eine Woche später bisexuell sein.
Kurz für asexuell und/oder auf dem asexuellen Spektrum.
Das Wort agender stammt aus dem Englischen. „Gender“ kann je nach Verständnis für die Geschlechtsidentität stehen, die Vorsilbe „a-“ bedeutet „ohne“ oder „nicht vorhanden“. Agender heisst demnach „geschlechtslos“.
Für manche agender Personen bedeutet das, dass sie einfach gar keine Geschlechtsidentität haben, andere empfinden sich eher als geschlechtsneutral.
Aids (Acquired Immunodeficiency Syndrome = erworbenes Immunschwächesyndrom) ist die Spätfolge einer Infektion mit dem HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus, HIV = menschliches Immunschwäche-Virus). Bei einer Immunschwäche ist die Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheitserregern vermindert.
Eine HIV-Infektion ist nicht heilbar, aber gut behandelbar, sodass eine betroffene Person nicht an Aids erkrankt. Ohne Behandlung kann eine fortgeschrittene Immunschwäche jedoch zu verschiedenen schweren Erkrankungen und zum Tod führen.
Mehr Infos zu HIV findest du hier.
Allonormativität beschreibt eine Ansicht, bei der davon ausgegangen wird, dass alle Menschen sich verlieben, Sex haben möchten und sich eine Partnerschaft und Kinder wünschen.
Heteronormativität beschreibt eine Ansicht, bei der die Heterosexualität als soziale Norm festgeschrieben wird.
Cisnormativität beschreibt eine Ansicht, bei der davon ausgegangen wird, dass sich alle Menschen mit dem Geschlecht identifizieren, welches ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde.
Bei diesen Normen wird hauptsächlich von einem Zweigeschlechter-System (männlich-weiblich) ausgegangen, in dem das biologische Geschlecht mit der Geschlechtsidentität, der Geschlechtsrolle und der sexuellen und romantischen Orientierung gleichgesetzt wird. Das führt dazu, dass Menschen, die sich nicht als heterosexuell/heteroromantisch bezeichnen oder sich nicht in dem Zweigeschlechter-System einordnen können oder wollen, rechtliche sowie gesellschaftliche Benachteiligungen und Diskriminierungen erfahren.
Allo/Z-Romantische Menschen verspüren romantische Anziehung. Dies ist ein Gegenbegriff von Aromantik.
Allo/Z-Sexuelle Menschen verspüren sexuelle Anziehung. Dies ist ein Gegenbegriff von Asexualität.
Kurz für aromantisch und/oder auf dem aromantischen Spektrum.
Benutzt von einer Person, die keine romantische Gefühle gegenüber anderen Menschen empfindet, ungeachtet ihrer Geschlechtsidentität.
Asexuelle Menschen fühlen sich von anderen Menschen nicht sexuell angezogen, oder sie haben kein Verlangen danach, mit anderen Menschen Sex zu haben oder berührt zu werden. Viele Asexuelle verlieben sich aber trotzdem (siehe romantische Orientierung). Die meisten wünschen sich auch eine Partnerschaft, nur eben ohne Sex.
Mehr Infos findest du beim aromantischen und asexuellen Spektrum Schweiz.
Eine Abkürzung die für Bondage & Discipline (Bondage & Disziplin), Dominance & Submission (Dominanz & Unterwerfung), Sadism & Masochism (Sadismus & Masochismus) steht. Damit sind sowohl Beziehungsformen wie auch Sexualpraktiken gemeint. BDSM wird sehr unterschiedlich gelebt. Alle Beteiligten stimmen dem zu und machen es freiwillig.
Unterschiedliche Formen:
D/S
Abkürzung für Dominanz/Disziplin und Unterwerfung (Submission). Hier stimmen zwei oder mehrere Personen zu, dass sie für eine bestimmte Zeit in einem klaren Machtgefälle sind. Auch das kann sowohl sexuell wie auch in der Beziehung gemeint sein. Zentrales Element ist hier auch die wechselseitige Fürsorge der beteiligten Personen.
S/M
Abkürzung für Sadismus and Masochismus. Bei dieser Praxis geht es darum einer anderen Person Schmerzen zuzufügen oder Schmerzen zugefügt zu bekommen. Das ist alles freiwillig und einvernehmlich und dient zur Lustgewinnung.
SSC
Akronym, das für Safe, Sane and Consensual steht. Ein im BDSM verbreitetes Konzept, das hilft abzuwägen, ob eine Handlung: Sicher, Vernünftig und im gegenseitigen Einverständnis stattfindet. Vgl. RACK
RACK
Steht für Risk Aware Consensual Kink. Ein im BDSM verbreitetes Konzept das im Gegenzug zum SSC hervorheben möchte, dass immer Risiken bestehen und diese sorgfältig abgewogen werden müssen.
Vanilla
Ein Begriff aus dem BDSM mit dem alle Beziehungen/Sexualformen bezeichnet werden, welche ohne Machtunterschiede, Schmerz oder Fesseln in irgendeiner Form gelebt werden.
Wird teilweise als Variante der Polyamorie verstanden.
Beziehungen werden gelebt, Emotionen gefühlt, jedoch keine Definitionen darauf angewendet. Es wird im Gegensatz zu anderen Formen der Polyamorie der Moment stärker betont, in dem sich etwas richtig anfühlen muss. Dennoch sind auch in der Beziehungsanarchie langfristige Bindungen möglich.
Als bigender werden Personen bezeichnet, die zwei Geschlechtsidentitäten haben. Diese können sich abwechseln (siehe Genderfluid) oder gemischt, also gleichzeitig vorliegen.
Ins Englische übersetzt heisst es “sex” (Geschlechtsidentität heisst «gender»). Das biologische Geschlecht setzt sich aus dem hormonellen, anatomischen und genetischen Geschlecht zusammen und wird dem Menschen grundsätzlich bei der Geburt zugewiesen. Häufig wird aber nur nach den anatomischen Ausprägungen entschieden, ob der Körper eines Menschen „männlich“ oder „weiblich“ ist.
Ablehnende Einstellung und/oder diskriminierendes Verhalten gegenüber bisexuellen und biromantischen Menschen. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen, wie zum Beispiel: Beleidigungen, Ausgrenzung, , rechtliche Ungleichheit, Witze machen oder sogar körperliche Gewalt.
Bisexuelle Menschen fühlen sich sexuell von zwei oder mehr Geschlechtern angezogen.
Biromantische Menschen können romantische Gefühle für Menschen zwei oder mehr Geschlechter empfinden.
Eine Bezeichnung für eine lesbische Frau, die nicht dem gesellschaftlichen Frauenideal entspricht. Sie zeigt eher „männliche“ Verhaltensweisen und kommt dem eventuell auch optisch sehr nah. Wichtig ist dabei, dass dieser Begriff zum Zweck der Selbstdefinition verwendet wird und nicht von Aussenstehenden, die eine Person so wahrnehmen.
Chlamydien sind eine sexuell übertragbare Infektion (STI). Am häufigsten kommen Syphilis, Tripper und Chlamydien vor. Wer Sex hat, kann sich nicht vor ihnen schützen, denn sie übertragen sich sehr leicht. Davor schützen auch Kondome nicht.
Chlamydien werden oft nicht bemerkt und führen vor allem zu Entzündungen der Harnröhre oder des Enddarms, treten aber auch im Mund- und Rachenraum auf. Sie werden durch Abstriche in Rachen und Anus sowie einem Genitalabstrich oder dem ersten Urin feststellen und mit Antibiotika behandelt.
Chlamydien sind Bakterien (Chlamydia trachomatis). Betroffen sind meist junge Männer und Frauen sowie allgemein Männer, die Sex mit Männern haben. Viele haben Chlamydien, ohne es zu merken.
Chlamydien lassen sich in den Schleimhäuten von Harnröhre, Vagina, Rachen und Enddarm, im Sperma sowie in geringer Konzentration auch im Urin und im Lusttropfen nachweisen. Die Ansteckung erfolgt beim Sex.
Chlamydien führen oft zu einer Harnröhren-Entzündung. Typische Anzeichen sind eitriger Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen und Jucken in der Harnröhre. Unbehandelt breitet sich die Ansteckung weiter aus und es kann zu Entzündungen der Prostata und der Hoden kommen.
LGV (Lymphogranuloma venereum) ist eine besondere Art der Chlamydien-Infektion, die zu Komplikationen im Analbereich führen kann. Im Falle einer Chlamydien-Infektion ist es darum empfehlenswert, LGV untersuchen zu lassen, denn bei einem positiven Resultat muss die Behandlung angepasst werden.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmt − also die meisten Menschen (cis = nicht trans).
Cisnormativität beschreibt eine Ansicht, bei der davon ausgegangen wird, dass sich alle Menschen mit dem Geschlecht identifizieren, welches ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde.
Allonormativität beschreibt eine Ansicht, bei der davon ausgegangen wird, dass alle Menschen sich verlieben, Sex haben möchten und sich eine Partnerschaft und Kinder wünschen.
Heteronormativität beschreibt eine Ansicht, bei der die Heterosexualität als soziale Norm festgeschrieben wird.
Bei diesen Normen wird hauptsächlich von einem Zweigeschlechter-System (männlich-weiblich) ausgegangen, in dem das biologische Geschlecht mit der Geschlechtsidentität, der Geschlechtsrolle und der sexuellen und romantischen Orientierung gleichgesetzt wird. Das führt dazu, dass Menschen, die sich nicht als heterosexuell/heteroromantisch bezeichnen oder sich nicht in dem Zweigeschlechter-System einordnen können oder wollen, rechtliche sowie gesellschaftliche Benachteiligungen und Diskriminierungen erfahren.
Auf Deutsch übersetzt heisst Coming-out „herauskommen“. Es umfasst den langen Weg von der ersten Ahnung, zum Wissen, hin zur Akzeptanz der eigenen Homosexualität, Aromantik, Bi- oder Pansexualität, des trans-seins etc. bis zum Informieren des Umfelds, der Familie, Freund_innen sowie Kolleg_innen in der Schule oder am Arbeitsplatz. Mehr dazu findest du unter Coming-out.
Wenn du Fragen zu deinem Outing hast, kannst du dich gerne an unsere Peer-Berater_innen wenden.
Seit 1988 wird jeweils am 11. Oktober der Coming-out Day gefeiert. In vielen Ländern werden verschiedene kleinere Aktionen veranstaltet. Ziel ist es, Personen die sich im Coming-out Prozess befinden Mut zu machen, zu sich selbst zu stehen und sich zu akzeptieren. Auch soll an diesem Tag der heteronormativen Gesellschaft dieses Thema näher gebracht werden.
Personen, die Kleidung tragen, welche für andere Geschlechter gedacht sind – unabhängig von deren Beweggrund.
Ein Crush (englisch: ‘zerdrücken’) ist die Person, in die eine andere Person verliebt bzw. verknallt ist. Crush kann aber auch den Zustand des Verliebtseins bzw. Verknalltseins bezeichnen.
Der Christopher Street Day (CSD), auch Pride genannt, ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von LGBTQ+ Menschen. Auf der ganzen Welt finden dazu bunte Umzüge und Festivals statt, an denen für die rechtliche Gleichstellung und gegen Diskriminierung demonstriert wird.
Der Ursprung führt auf den 28. Juni 1969 zurück. An diesem Tag fand an der Christopher Street in New York in der Bar Stonewall Inn eine Razzia durch die Polizei statt. Es folgten tagelange Strassenschlachten zwischen geschlechtlichen/sexuellen Minderheiten (trans Menschen, Homosexuelle etc.) und der Polizei.
„Demi“ ist Französisch und bedeutet „halb“, „girl“ und „boy“ sind die englischen Wörter für „Mädchen“ und „Junge“. Demigirl bedeutet, dass die Person mehrere Geschlechtsidentitäten hat, und eine davon weiblich ist. Ein Demiboy ist demnach eine Person mit mehreren Geschlechtsidentitäten, von denen eine männlich ist.
Anziehung entsteht nur durch enge Beziehungen. Dies können platonische, also freundschaftliche Beziehungen sein, oder auch sexuelle oder romantische.
(Quelle: asexuell.ch)
Früher: vor allem Bühnenkünstler_innen, die mit der Übertreibung von weiblichen und männlichen Stereotypen spielten. Heute: umfasst verschiedene Varianten von Bühne bis Alltag, sich teilweise auf humoristische weise stereotypisch weiblich/männlich zu stylen. Drag bedeutet ursprünglich: dressed as a girl (Drag-Queen) oder dressed as a guy (Drag-King).
Als endo / endogeschlechtlich können Personen bezeichnet werden, die nicht inter sind. Also Menschen deren Körper bei der Geburt eindeutig in die medizinische Norm männlich / weiblich passen.
Femme ist das Gegenstück zu butch. Also eine Bezeichnung für eine lesbische Frau, die sehr feminin auftritt. Wichtig ist dabei, dass dieser Begriff zum Zweck der Selbstdefinition verwendet wird und nicht von Aussenstehenden, die eine Person so wahrnehmen.
FLINTA* ist ein Akronym und steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen. Der angehängte Asterisk dient dabei als Platzhalter für alle Personen, die sich in keinem der Buchstaben wiederfinden, aber dennoch von Marginalisierung betroffen sind. Mit der Abkürzung wird oft auf die Einladungspolitik bestimmter Räume verwiesen, die dadurch als inklusiv und für Personen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten offen dargestellt werden.
Wenn eine Person weitererzählt, dass eine andere Person z.B. lesbisch, schwul, bi, trans etc. ist.
Eine andere Person zu outen ist nicht in Ordnung, es sei denn, das ist so abgesprochen.
Der Unterstrich (z.B. bei Schüler_innen) ist als Platzhalter gedacht, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten, die sich nicht in ein Zweigeschlechtersystem fassen lassen, mit zu benennen.
Der Gender Gap ist der Unterstrich, der zum Beispiel den Grossbuchstaben in einem Wort ersetzt: SchülerInnen –> Schüler_innen. Er schliesst nicht nur die zwei binär geordneten Geschlechter Mann und Frau ein, sondern verweist auf die Vielfalt möglicher und bestehender Geschlechter. Die hetero- und cisnormative Konstruktion von Geschlecht kann so vermieden werden. Unter hetero- und cisnormativ wird verstanden, dass ausschliesslich von zwei Geschlechter (männlich und weiblich) ausgegangen wird, sich diese gegenseitig begehren und sich jeweils geschlechterrollenkonform verhalten (sollen). Alle anderen Formen werden in dieser Konstruktion nicht berücksichtigt.
Der Unterstrich ermöglicht somit einen Zwischenraum, der auf Geschlechter und Geschlechterrollen jenseits von oder zwischen Frau und Mann verweist.
Beispiele:
der_die Schüler_in
die_der Jugendliche
die Schüler_innen
ein_e Schüler_in
die_der Schüler_in, die_der zu spät kam…
das Zeugnis der Schülerin_des Schülers
Der Gender Star ist wie der Gender Gap eine Variante für geschlechtergerechte Sprache. Das Sternchen dient als Platzhalter für eine beliebige Anzahl und Kombination von Buchstaben.
Bei der Verwendung im Trans*-Kontext werden dadurch alle Identitäten, die nicht Cis sind miteingeschlossen.
Ein Mensch wird als genderfluid bezeichnet, wenn sich die Geschlechtsidentität kontinuierlich verändert.
Eine Bezeichnung für alle Menschen, die keine klare männliche oder weibliche Geschlechtsidentität besitzen. Es bestehen verschiedenste Formen wie zum Beispiel:
- beide Geschlechter (Frau und Mann)
- weder Mann noch Frau (neutral)
- Zwischen den Geschlechtern wechselnd (fliessend)
Innere Gewissheit, welches Geschlecht man selbst hat. Die Geschlechtsidentität entscheidet, ob eine Person eine Frau oder ein Mann ist, beide, fliessende, mehrere oder andere Geschlechter oder gar kein Geschlecht hat.
Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, verursacht durch Hepatitis-Viren. Die Hepatitis-Viren A, B und C sind um ein Vielfaches resistenter und ansteckender als HIV. Gerade für schwule Männer ist es deshalb wichtig, sich vor einer Infektion zu schützen.
Hepatitis A und B sind infektiöse Leberentzündungen. Sie sind beide auch sexuell übertragbar. Vor Hepatitis A und B kann man sich mit einer einfachen Methode schützen: Impfen. Die Impfung besteht aus mehreren Injektionen in versetzten Zeitabständen.
Nach einer vollständigen Impfung bist du gegen Hepatitis A geschützt. Bei der Hepatitis B musst du überprüfen lassen, ob die Immunität ausreichend ist. Falls nicht, ist eine Auffrischungsimpfung nötig.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Hepatitis C wird durch den Kontakt mit infiziertem Blut weitergegeben, besonders beim Teilen von Materialien, die beim Substanzkonsum benutzt werden: Spritzen oder Sniffröhrchen. Eine Übertragung von Hepatitis C bei Sex ist selten.
Du kannst dich immer wieder mit Hepatitis C anstecken, es gibt keine Immunität.
- Beim Sex sollte jeder mögliche Blutkontakt zwischen Partner_innen vermieden werden.
- Besonders beim Fisten sollten für alle Sexpartner_innen neue Handschuhe und für jede Person ein eigenes Gleitmittel verwendet werden – abwaschen mit Seife genügt nicht! Auch Sexspielzeug muss immer desinfiziert werden. Denn der Hepatitis C-Virus ist sehr überlebensfähig. Er kann beispielsweise in einem Gleitmittel-Topf überleben und übertragen werden.
- Beim Drogenkonsum lohnt es sich, sauberes und steriles Material zu verwenden und jeweils nur einmal zu benützen. Wenn du Drogen spritzt, kannst du schützen, indem du auf den gemeinsamen Gebrauch von Spritz-Utensilien verzichtest. Beim Sniefen (Schnupfen) und Rauchen von Drogen sollte jede Person nur das eigene Röhrchen, das eigene Papier oder die eigene Pfeife benutzen.
- Tätowierungen und Piercings sollten nur bei Profis gemacht werden, die unter hygienischen Bedingungen arbeiten.
Hepatitis C verursacht häufig keine oder geringe Beschwerden. Viele Menschen merken daher gar nicht, dass sie sich angesteckt haben, und geben die Infektion weiter, ohne es zu wissen.
Hepatitis C kann mit direkt wirkenden antiviralen Mittel (DAV) gut behandelt und fast immer geheilt werden. Die Behandlung wird von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen.
Unbehandelt kann eine Hepatitis C-Infektion chronisch werden und die Leber schädigen, sodass sich nach einigen Jahren schwere Folgen wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs entwickeln können.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Heteronormativität beschreibt eine Ansicht, bei der die Heterosexualität als soziale Norm festgeschrieben wird.
Cisnormativität beschreibt eine Ansicht, bei der davon ausgegangen wird, dass sich alle Menschen mit dem Geschlecht identifizieren, welches ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde.
Allonormativität beschreibt eine Ansicht, bei der davon ausgegangen wird, dass alle Menschen sich verlieben, Sex haben möchten und sich eine Partnerschaft und Kinder wünschen.
Bei diesen Normen wird hauptsächlich von einem Zweigeschlechter-System (männlich-weiblich) ausgegangen, in dem das biologische Geschlecht mit der Geschlechtsidentität, der Geschlechtsrolle und der sexuellen und romantischen Orientierung gleichgesetzt wird. Das führt dazu, dass Menschen, die sich nicht als heterosexuell/heteroromantisch bezeichnen oder sich nicht in dem Zweigeschlechter-System einordnen können oder wollen, rechtliche sowie gesellschaftliche Benachteiligungen und Diskriminierungen erfahren.
Heterosexuelle Menschen fühlen sich sexuell von Menschen eines anderen Geschlechts angezogen.
Heteroromantische Menschen können romantische Gefühle für Menschen eines anderen Geschlechts empfinden.
Diese Bezeichnung wird in Südasien für Menschen verwendet, die weder Mann noch Frau sind, sondern ein drittes Geschlecht haben. Sie leben meistens in Gemeinschaften unter sich.
HIV ist eine sexuell übertragbare Infektion, aber relativ schwer übertragbar. Im Alltag kann das Virus nicht übertragen werden. Eine Ansteckung ist nur möglich, wenn Viren in ausreichender Menge in den Körper gelangen. Das passiert beim Anal- und Vaginalsex oder Drogenkonsum. HIV ist nicht heilbar, aber behandelbar. HIV-positive Menschen, die unter wirksamer Therapie stehen, stecken niemanden an, auch nicht beim Sex.
HIV ist die Abkürzung für Humanes Immundefizienz-Virus und gehört zur Gruppe der Retroviren. HIV kann in Blut, Sperma, Lusttropfen und Schleimhäuten infizierter Menschen vorkommen. Ausserhalb des Körpers bleibt es in der Luft, im Wasser oder auf Oberflächen nur sehr kurz aktiv und wird von Alkohol und Hitze zerstört.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Ablehnende Einstellung und/oder diskriminierendes Verhalten gegenüber homosexuellen und homoromantischen Menschen. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen, wie zum Beispiel: Beleidigungen, Ausgrenzung, rechtliche Ungleichheit, Witze machen oder sogar körperliche Gewalt.
Homosexuelle Menschen fühlen sich sexuell von Menschen des gleichen Geschlechts angezogen.
Homoromantische Menschen können romantische Gefühle für Menschen des gleichen Geschlechts empfinden
Eine Frau, die sich nur zu anderen Frauen hingezogen fühlt wird auch als lesbisch bezeichnet, ein Mann, der sich nur zu Männern hingezogen fühlt als schwul. Man geht davon aus, dass 5-10% der Bevölkerung homosexuell/homoromantisch oder bisexuell/biromantisch sind.
Humane Papillomaviren (HPV) werden sexuell übertragen und sind verantwortlich für die Entstehung verschiedener Krebserkrankungen im Genital-, Darm- und Rachenbereich.
Eine Impfung kann vor der Infektion mit wichtigen Virentypen schützen. Der aktuelle Impfstoff schützt gegen neun verschiedene HPV-Typen und damit gegen 95% der krebsverursachenden HPV-Typen.
Am sinnvollsten ist eine Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität. Aber auch danach ist es noch wirksam.
Im Rahmen der kantonalen Impfprogramme ist die Impfung für 11- bis 26-Jährige kostenlos. Gewisse Zusatzversicherungen der Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung auch für Personen, die älter als 26 Jahre sind.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Jeweils am 17. Mai wird seit 2005 dem Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (engl: International Day Against Homophobia and Transphobia, IDAHOT – bzw. International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia, IDAHOBIT) bedacht. Der Tag wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen hat.
Verschiedenste Aktionen weltweit fordern an diesem Tag Respekt für schwule, lesbische, bisexuelle, inter* und trans Menschen und weisen auf die noch immer vorhandene Diskriminierung sowie die Bestrafung dieser Menschen in verschiedenen Ländern hin.
Wenn ein Mensch biologisch nicht eindeutig den Normen eines weiblichen oder männlichen Geschlechts zuzuordnen ist. Dies kann aus genetischen, anatomischen oder hormonellen Gründen der Fall sein.
genetisch = aufgrund seiner Geschlechtschromosomen
anatomisch = aufgrund seiner Geschlechtsorgane
hormonell = aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone
Teilweise wird noch der Begriff «intersexuell» verwendet. Doch sollte dieser Begriff nicht verwendet werden, da er für intergeschlechtliche Personen verletzend sein kann.
Eine homosexuelle und/oder homoromantische Frau wird als lesbisch bezeichnet.
Auf L-World Wiki erfährst du mehr zur Lesbengeschichte in der Schweiz.
LGBT+ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Trans und das + steht dafür, dass die Aufzählung nicht abgeschlossen ist und es noch viele andere sexuelle und romantische Orientierungen und Geschlechtsidentitäten gibt.
Manchmal wird die Abkürzung auch ergänzt oder angepasst. Es kann sein, dass zum Beispiel steht LGBT, LGBTQ+, LGBTAIQ+ oder es wird noch weiter ergänzt oder gekürzt.
Weitere Buchstaben können zum Beispiel für Inter, Asexual/Aromantic, Queer oder Questioning stehen.
Heterosexuelle Männer, die sehr bewusst auf ihren Körper (Pflege und Hygiene) achten und sich modebewusst kleiden.
Eine Person geht lediglich eine romantische Beziehung mit einer Person ein.
Eine Person geht lediglich eine sexuelle/körperliche Beziehung mit einer Person innerhalb des gleichen Zeitraumes ein.
Monogamie ist der Gegenbegriff von Polygamie.
Es ist nicht ganz klar, woher dieser Begriff genau kommt. Wahrscheinlich setzt er sich zusammen aus dem Wort „neutral“ und dem französischen Wort „trois“ (drei). Neutrois ist eine dritte, neutrale Geschlechtsidentität. Der Begriff wird manchmal auch als Nullgeschlecht oder geschlechtlos bezeichnet. Zwischen neutrois und agender gibt es einige Überschneidungen. Ein Unterschied ist jedoch, dass neutrois Menschen sich eindeutig einem Geschlecht zugehörig fühlen, also dem Geschlecht neutrois, und agender Menschen sich eher als geschlechtslos empfinden. Viele benutzen aber auch die beiden Begriffe neutrois und agender als synonym.
Binär stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zwei“. Es steht in unserer Gesellschaft für die zwei Geschlechter weiblich und männlich. Die Geschlechtsidentität von nicht-binären Menschen, ist demnach weder weiblich noch männlich. Diese Menschen nehmen sich nicht als Mann oder Frau wahr, sondern ihre Geschlechtsidentität befindet sich zwischen oder ausserhalb dieses gesellschaftlichen Zweiersystem. Dieses Zugehörigkeitsgefühl ist unabhängig davon, wie der Körper der betroffenen Person aussieht, oder welcher Geschlechtseintrag im Ausweis steht. Manche nicht-binären Menschen empfinden sich als trans. Dies trifft aber nicht auf alle zu.
Nomaromantik ist eine romantische Orientierung. Als nomaromantisch können sich Personen beschreiben, die von Personen aller Geschlechter außer binär männlichen Personen romantisch angezogen werden.
Nomasexualität ist eine sexuelle Orientierung. Als nomasexuell können sich Personen beschreiben, die von Personen aller Geschlechter außer binär männlichen Personen angezogen werden.
Omnisexualität ist eine sexuelle Orientierung, die Menschen für sich in Anspruch nehmen, die sich zu allen Geschlechtern sexuell und/oder romantisch hingezogen fühlen. Die Geschlechtsidentität des Gegenübers wird bewusst wahrgenommen. Es handelt sich um einen feinen Unterschied zu Pansexualität.
Anderen Personen mitteilen, dass man lesbisch, schwul, bi, trans, queer etc. ist.
Wenn du Fragen zu deinem Outing hast, kannst du dich gerne an unsere Peer-Berater_innen wenden.
Pan ist ein griechisches Wort und bedeutet übersetzt «umfassend» oder «alles».
Pangender beschreibt Menschen, die alle Geschlechtsidentitäten in sich vereinen.
Pan ist ein griechisches Wort und bedeutet übersetzt «umfassend» oder «alles».
Ein pansexueller Mensch kümmert sich nicht um Geschlechtergrenzen und den Geschlechtsausdruck. Es spielt für die Person keine Rolle, ob eine Person cis, inter* oder trans ist und welchen Geschlechtsausdruck die Person hat. Pansexuelle Personen begehren/lieben Menschen unabhängig von deren Geschlechtsidentität und/oder Geschlechtsausdruck.
Mit Geschlechtsausdruck ist die äusserliche Erscheinungsform einer Person gemeint, wie zum Beispiel die Kleidung, die Sprache, die Bewegungen, der Haarschnitt etc.
Dieser Begriff stammt vom englischen Verb «to pass» und meint, dass eine Person als ein bestimmtes Geschlecht oder als Person einer bestimmten sexuellen Orientierung wahrgenommen wird.
PEP steht für Postexpositionsprophylaxe und ist eine medizinische Notfall-Behandlung, um eine HIV-Ansteckung nach einer Risikosituation zu verhindern.
Mit der PEP muss spätestens 48 Stunden nach einer Risikosituation begonnen werden. Je früher, desto grösser die Erfolgschancen. Wende dich dafür an die Notfallaufnahme beim nächsten Spital. Sie haben die richtigen Medikamente und können sofort beginnen, auch in der Nacht.
Falls möglich, gehst du gleich mit der_dem Partner_in, mit der_dem das HIV-Risiko passiert ist, in das Spital. Dann kann gemeinsam mit den Fachpersonen das HIV-Risiko abgewogen werden.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Die Farbe Pink (auf Deutsch: Rosa) hat für die Schwulenbewegung eine spezielle Bedeutung. Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurden in Deutschland alle homosexuellen KZ-Häftlinge mit einem Rosa Winkel gekennzeichnet. Nach dem Fall des Nazi Regimes wurde das Symbol zum Gedenken an die Opfer und als Symbol für die LGBT-Bewegung verwendet.
Beschreibt Personen, welche tiefe romantische Gefühle für mehr als eine Person empfinden können. Diese können ausgelebt werden, müssen jedoch nicht. In Poly-Beziehungen wissen alle Beteiligten darüber Bescheid, dass es noch mehr Beziehungsmenschen gibt.
Eine Person geht mehrere sexuelle/körperliche Beziehung mit mehreren Person innerhalb des gleichen Zeitraumes ein.
Polygamie ist der Gegenbegriff von Monogamie.
Die Einnahme von Medikamenten einer HIV-negativen Person zum Schutz vor HIV wird PrEP genannt. Wer beim Anal- und Vaginalsex eine PrEP korrekt und unter ärztlicher Begleitung einnimmt, ist vor HIV geschützt und praktiziert Safer Sex. PrEP muss durch eine medizinische Fachperson begleitet werden.
PrEP steht für Prä-Expositions-Prophylaxe. Richtig eingenommen, schützt das Medikament mindestens so zuverlässig vor HIV wie ein Kondom. Wichtig ist: Die PrEP schützt nicht gegen andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie Syphilis oder Tripper.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass eine PrEP die Übertragung von HIV beim Analverkehr so sicher wie ein Kondom verhindert. Voraussetzung dafür ist, dass die PrEP durch medizinisches Fachpersonal begleitet wird und dass du die Tabletten exakt wie vorgegeben einnimmst.
Vor der PrEP musst du deinen HIV-Status kennen und mögliche Nebenwirkungen abklären. Während der PrEP-Einnahme solltest du die Nierenwerte und die Knochendichte regelmässig überprüfen lassen.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Das Wort queer stammt aus dem englischen und wird häufig für Dinge verwendet, die von der Norm abweichen. Im englischen Sprachraum wurde es als Schimpfwort gegen Menschen verwendet, die von sexuellen und geschlechtlichen Normen abwichen. In der jüngeren Vergangenheit fand das Wort in der LGBT+ Bewegung eine neue positive Verwendung und wird als Bezeichnung für alle sexuellen und romantischen Orientierungen sowie Geschlechtsidentitäten verwendet, die nicht der gesellschaftlichen Norm von Geschlecht, Sexualität und Romantik zuzuordnen sind.
«Queer» wird teilweise unterschiedlich definiert und individuell verwendet.
Ablehnende Einstellung und/oder diskriminierendes Verhalten gegenüber queeren Menschen. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen, wie zum Beispiel: Beleidigungen, Ausgrenzung, rechtliche Ungleichheit, Witze machen oder sogar körperliche Gewalt.
Die Regenbogenfahne ist seit Ende der 90er Jahre ein internationales Symbol der LGBT+ Bewegung, bildet die Vielfältigkeit der Community ab und steht für Akzeptanz.
1969 tauchte die Regenbogenfahne beim Begräbnis von Judy Garland auf. Sie selbst hat versteckt lesbisch gelebt und war in homosexuellen Kreisen sehr beliebt. Die Regenbogenfahne tauchte im Zusammenhang mit ihrem bekannten Lied „Over the Rainbow“ aus dem Zauberer von Oz auf.
Die erste Regenbogenfahne wurde 1978 von dem Künstler Gilbert Baker in San Francisco hergestellt, nachdem er den Drang der Homosexuellenbewegung nach einem einheitlichen Symbol vernommen hatte. Baker hat die Regenbogenfahne selbst entworfen, gefärbt und zusammengenäht. Diese erste Regenbogenfahne enthielt noch acht Farben.
Baker ging mit dieser Flagge zu einer Flaggenfabrik und wollte sie in Massenproduktion geben. Das Problem war nur, dass er die Farben selbst gemischt hatte und sein Pink nicht hergestellt werden konnte. Somit viel das Pink weg und die Fahne hatte noch sieben Farben.
Im November 1978 wurde Harvey Milk, der erste offen Schwul lebende Stadtrat von San Francisco, von einem Schwulenhasser ermordet. Es wurde von der LGBT-Community ein Trauer- und Protestmarsch für ihn organisiert. Dabei sollte die Regenbogenfahne zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Es sollten auf beiden Seiten der Strasse jeweils drei Farben aufgehängt werden. Somit war die siebte Farbe überflüssig und das Türkis viel weg.
Seit dem hat die Regenbogenfahne sechs Farben und ist auf der ganzen Welt bekannt. Die heutige Fahne präsentiert sich folgendermassen:
- Rot = steht für das Leben und die Liebe
- Orange = für die Gesundheit und das Heilen
- Gelb = für die Sonne und das Licht
- Grün = für den Einklang mit der Natur und die Ökologie
- Blau = für die Kunst und Kreativität
- Violett = für den Geist und das Denken
Wichtig zu wissen ist, dass Regenbogenfahne nicht gleich Regenbogenfahne ist. Die Regenbogenfahne welche für die Homosexuellenbewegung steht zeichnet sich dadurch aus, dass die Farbe Rot oben steht und die Farbe Violett ganz unten. Die Regenbogenfahne der Friedensbewegung trägt die Farbe Violett oben und hat zusätzlich noch einen weiteren Farbstreifen in Hellblau.
Regenbogenfamilien sind Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als LGBT+ versteht. Ihre Kinder können aus vorangegangenen verschiedengeschlechtlichen Beziehungen stammen oder in eine gleichgeschlechtliche Beziehung hineingeboren, adoptiert oder als Pflegekinder aufgenommen worden sein.
Die romantische Orientierung beschreibt, in wen sich eine Person (nicht) verliebt. Es werden dabei dieselben Vorsilben wie bei der sexuellen Orientierung benutzt. Die sexuelle und romantische Orientierung können übereinstimmen, müssen aber nicht. Eine Person kann also z.B. homoromantisch homosexuell sein, oder auch biromantisch asexuell.
Was romantische Anziehung genau bedeutet, ist für jeden Menschen anders und kann daher nicht allgemein erklärt werden. So kann z.B. küssen etwas romantisches, sexuelles oder auch etwas freundschaftliches sein.
Der Rosa Winkel gilt als Symbol zur Stigmatisierung von Männern, die während der nationalsozialistischen Zeit als homosexuelle Straftäter inhaftiert wurden. Das Winkelsystem wurde 1937 in allen Konzentrationslagern eingeführt und hat Häftlinge nach Einweisungsgrund kenntlich gemacht. Der Rosa Winkel war ein ca. 5cm grosses Dreieck, welches auf die Spitze gestellt wurde. Es musste von den Häftlingen auf der linken Brustseite der Jacke und auf der rechten Seite des Hosenbeins getragen werden. Unterhalb des Winkels stand die Häftlingsnummer. Es ist unklar, weshalb die Nazis die Farbe rosa für die Kennzeichnung homosexueller Häftlinge wählten. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Zuweisung der Farbe blau zu männlich und rosa zu weiblich genau entgegengesetzt.
1935 erhöhten die Nationalsozialisten die Höchststrafe für homosexuelle Handlungen auf bis zu 10 Jahre Zuchthaus. Im Dritten Reich wurden zwischen 10‘000 – 15‘000 homosexuelle Männer in Konzentrationslager inhaftiert.
Eine systematische Verfolgung lesbischer Frauen fand nicht statt, da der Paragraph 175 nur Männer einschloss. Dies unter anderem aus ideologischen Gründen, da die weibliche Homosexualität aufgrund der marginalen Stellung der Frau im Dritten Reich als unbedeutend angesehen wurde.
Als in den 50er Jahren das Bundesentschädigungsgesetz verkündet wurde, anerkannte man die Verfolgung aufgrund von Homosexualität nicht als typisches NS-Unrecht. So wurde die erste Gedenktafel erst 1984 im ehemaligen KZ Mauthausen zugelassen. Das berühmte Denkmal in Berlin eröffnete man im Jahre 2008.
In den 1970er Jahren wurde der Rosa Winkel von homosexuellen Bürgerrechtsbewegungen in Westeuropa und den USA wieder aufgegriffen als Zeichen der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes. Er wurde jedoch auch verwendet, um auf die fortdauernde Diskriminierung und Ausgrenzung von Lesben und Schwulen aufmerksam zu machen. Das einstige Zeichen der Stigmatisierung wurde zum Sinnbild eines neu gewonnenen politischen Selbstbewusstseins.
Ein homosexueller und/oder homoromantischer Mann wird als schwul bezeichnet.
Bei der sexuellen Orientierung geht es darum, zu welchem Geschlecht/welchen Geschlechtern du dich (nicht) sexuell hingezogen fühlst.
Zum Beispiel:
Stehst du als Junge lediglich auf Jungs, dann könnte deine sexuelle Orientierung homosexuell sein. Findest du als Mädchen lediglich Jungs heiss, dann heisst das heterosexuell. Wenn dir das Gefühl nicht bekannt vorkommt, andere sexuell zu begehren, könntest du auch asexuell sein.
Und es gibt noch viel mehr Begriffe…
Menschen, die sich nicht zu Cis-Menschen hingezogen fühlen.
Ein Squish ist ein Begriff für das Gefühl, das Menschen empfinden, wenn sie (oft starke) freundschaftliche Gefühle für eine andere Person empfinden oder eine (queer-)platonische Beziehung eingehen möchten. Dieser Begriff wird vor allem von aromantischen Personen verwendet. Squish ist der freundschaftliche Gegenbegriff zum Begriff Crush, der mit romantischen Gefühlen verbunden ist.
Sexuell übertragbare Infektionen (engl. Sexually Transmitted Infections), die unter anderem durch Viren oder Bakterien verursacht werden. Zum Beispiel HIV, Syphilis, Chlamydien, Tripper.
Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI). Am häufigsten kommen Syphilis, Tripper und Chlamydien vor. Wer Sex hat, kann sich nicht vor ihnen schützen, denn sie übertragen sich sehr leicht. Davor schützen auch Kondome nicht.
Eine Syphilis verursacht oft keine Symptome, oder diese werden nicht erkannt, oder sie verschwinden wieder. Die Bakterien bleiben aber im Körper und können nach einiger Zeit schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Eine Syphilis wird durch einen Test festgestellt. Man kann sie gut mit Antibiotika behandeln und heilen.
Eine Übertragung findet in der Regel beim direkten Kontakt mit einem Syphilis-Geschwür statt. Das kann bei sämtlichen Sexpraktiken vorkommen. Sogar beim Küssen oder Oralsex, wenn ein Syphilis-Geschwür im Mund des Sexpartners ist. Der Gebrauch von Kondomen kann das Risiko nur bedingt mindern.
Syphilis ist eine sexuell übertragbare Krankheit, verursacht durch Bakterien (Treponema pallidum). Sie verläuft in drei Stadien mit vielfältigen Anzeichen, manchmal mit kleinen Ausschlägen und Geschwüren.
In den ersten beiden Stadien ist Syphilis gut mit Antibiotika heilbar. Wichtig ist, die Wirksamkeit der Medikamente nach drei Monaten mit einem Bluttest zu überprüfen.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Ist eine Sammelbezeichnung, die versucht, alle Menschen zu bezeichnen, die eine andere Geschlechtsidentität besitzen, ausleben oder darstellen, als die, die ihnen bei Geburt von der Gesellschaft zugeteilt wurde.
Frau, die bei ihrer Geburt aufgrund des Körpers als Junge eingeordnet wurde.
Mann, der bei seiner Geburt aufgrund des Körpers als Mädchen eingeordnet wurde.
Person, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.
Diese Bezeichnung ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Wer welchen Begriff für sich gebraucht ist unterschiedlich.
Prozess der sozialen, juristischen und/oder medizinischen Angleichung an die eigene Geschlechtsidentität.
Ablehnende Einstellung und/oder diskriminierendes Verhalten gegenüber trans Personen und geschlechtlich nicht eindeutig auftretenden Menschen. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen, wie zum Beispiel: Beleidigungen, Ausgrenzung, rechtliche Ungleichheit, Witze machen oder sogar körperliche Gewalt.
Medizinischer Begriff für trans Menschen, der veraltet ist und beispielsweise noch beinhaltet, dass die Person auf jeden Fall angleichende medizinische Massnahmen wünscht. Deshalb sollte dieser Begriff nicht mehr verwendet werden, ausser eine trans Person wünscht dieser Begriff explizit.
Aktuelle Begriffe, die verwendet werden sind beispielsweise Transidentität/Transgender und Trans.
Sich nach einem anderen Geschlecht kleiden oder stylen.
Tripper oder auch Gonorrhö genannt, ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI). Am häufigsten kommen Syphilis, Tripper und Chlamydien vor. Wer Sex hat, kann sich nicht vor ihnen schützen, denn sie übertragen sich sehr leicht. Davor schützen auch Kondome nicht.
Ein Tripper kann sich durch Jucken und Brennen bemerkbar machen. Am Schwanz sorgt er manchmal für Ausfluss. Häufig zeigt er gar keine Symptome – besonders, wenn er sich im Rachen oder Enddarm befindet. Ein Tripper lässt sich durch Abstriche in Rachen und Anus sowie einem Genitalabstrich oder dem ersten Urin feststellen und wird mit Antibiotika behandelt.
Tripper (Gonorrhö) wird durch Bakterien verursacht (Neisseria gonorrhoeae). Ein Tripper kann bei fast allen sexuellen Praktiken übertragen werden. Für eine Ansteckung ist ein Kontakt von Schleimhäuten (Harnröhre, Enddarm, Rachenwand oder Augenbindehaut) mit ansteckendem Sekret erforderlich. Bei Männern, die Sex mit Männern haben, ist die Schleimhaut im Mund und im Anus ein häufiger Ansteckungsort.
Nicht selten hat ein Tripper am Anfang keine Symptome. Manchmal macht er einen eitrigen Ausfluss – mögliche Symptome sind auch Rötung und Schwellung am Ausgang der Harnröhre, Brennen beim Wasserlösen, allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Halsschmerzen oder Rötung der Rachenwand. Ein Tripper wird mit Antibiotika behandelt.
Unbehandelt kann sich die Entzündung in Prostata und Nebenhoden weiter ausbreiten. Anzeichen sind dumpfe Schmerzen zwischen Hodensack und Arsch respektive schmerzhafte Schwellung des Hodensacks.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
HIV-positive Menschen unter erfolgreicher HIV-Therapie geben das HI-Virus beim Sex nicht weiter, auch nicht ohne Kondom oder PrEP. Eine erfolgreiche HIV-Therapie schützt wie ein Kondom oder PrEP.
Wichtig ist: HIV-Schutz durch Therapie schützt nicht gegen andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie Syphilis oder Tripper.
Mehr Infos findest du auf der Website von Dr. Gay.
Wenn ein Mensch gezwungen ist, jemandem zu sagen, dass er z. B. lesbisch, schwul, bi oder trans ist.
Bei trans Menschen zum Beispiel durch Dokumente, die noch nicht geändert werden konnten.